Mount Everest Trekking

Eine der klassischen langen Trekking Routen der Welt überquert im ersten Teil der traditionellen Expeditionsroute von Jiri bis zum Mount Everest einen Bergkamm auf den anderen. Halb mittelalterliche Dörfer klammern sich an die terrassenförmig angelegte Berglandschaft, weiter oberhalb ragen mysteriöse Gompas, buddhistische Gebetsstätten, empor.

Ländliches Leben, welches sich in den letzten Jahrhunderten kaum änderte, umgibt den Trekking Reisenden, Gedanken heraufbeschwörend und so gänzlich anders als die westliche Kultur. Schnell fügt sich der Reisende in den Trekking Lebensstil ein; Mobiltelefone und andere moderne Errungenschaften sind schnell weit hinter sich und die Wiederentdeckung von Einfachheiten wie einem glühenden Sonnenuntergang, die Magie von aufflackernden Flammen oder der Genugtuung des Schlafes, um die körperlichen Strapazen des Tages zu besänftigen, setzt ein.

Inhalt

Mount Everest Base Camp Trek

Mount Everest
Blick auf den Mount Everest vom Basislager

Der Mount Everest Trek ist der klassische Anmarschweg zum höchsten Berg der Welt. Daher erhält er wahrscheinlich auch seine Faszination, obwohl der Weg an sich wenige, spektakuläre Fernsichten auf den Himalaya bietet. Erst ab Namche schwelgt man in Ausblicken auf die Achttausender Everest, Lhotse, Cho Oyu, Makalu, und zahlreiche Sechs- und Siebentausender.

Für den Weg bis Namche Bazar gibt es zwei Alternativen

  • die klassische Route – mit dem Bus von Kathmandu nach Jiri und von dort bis Namche Bazar trekken (Dauer ca. 7 – 10 Tage)
  • von Kathmandu nach Lukla fliegen und das letzte Stück bis Namche Bazar trekken (Dauer ca. 2 Tage)

Bevor es eine Landebahn für Flugzeuge in Lukla gab, verlief die alt Route ausgehend von Jiri über Namche zum Mount Everest Basislager. Heute starten die meisten Gipfelexpeditionen in Lukla, wobei die Ausrüstungsgegenstände oftmals per Hubschrauber bis Tengboche transportiert werden.

Der gesamte Trek, ausgehend von Jiri, ist oftmals nur für Leute mit viel Zeit diskutabel, da man etwa 10 Tage (7-8 Tage von Jiri nach Namche plus 1-2 Erholungstage in Namche) bis Namche, dem Zentrum des Sherpa Gebietes Solo Khumbu rechnen muss. Von dort sind es weitere 4-5 Tage zum Mount Everest Basislager.

Da heutzutage die meisten Touristen von Kathmandu nach Lukla fliegen, um von dort zum Mount Everest Basislager aufzubrechen, ist der klassische Anmarschweg von Jiri bis nach Namche eine lohnenswerte Alternative. Die Strecke ist in der Hauptsaison längst nicht so überlaufen (dies ändert sich ab Lukla dramatisch), man lernt das Terai und das Mittelland kennen und der Kontakt zu den Bewohnern der Sherpadörfer gestaltet sich als äußerst freundlich.

Jiri – Namche

Die Alternative zu einem Flug nach Lukla ist die traditionelle Route von Jiri bis Namche. Jiri stellt das Ende der Strasse in die Berge dar. Obwohl diese derzeit bis Bhandar ausgebaut wird, ist Jiri die Endstation für alle Busse. Für den Weg von Jiri nach Namche sollte man zwischen sieben und neun Tagen einplanen.

Kind Nepal
Der Kontakt zu den Bewohnern der Sherpadörfer gestaltet sich als äußerst freundlich

Es gibt sehr gute Lodges entlang der Hauptroute und da diese nur wenige Stunde auseinander liegen, ist eine Reiseplanung bis ins kleinste Detail nicht nötig. Man sollte einfach seinem Gefühl folgen und auf den Rat von anderen Trekking Reisenden hören.

Die Route ist unermüdlich und anstrengend, sie folgt gänzlich gegen das Landschaftsbild. Alle Flüsse und Bergkämme verlaufen in nord-südlicher Richtung, wohingegen der Pfad eine west-östliche Richtung einschlägt. Folgt man der Standartroute, so hat man am Ziel in Namche beinahe genauso viele Höhenmeter gemacht wie der Mount Everest hoch ist (8.848 m). Das dazugehörige hinabsteigen auf dem Weg nach Namche entspricht etwa der Höhe des Ama Dablam (6.828 m).

Da man sich die meiste Zeit zwischen 2.000 m und 3.000 m aufhält, hat man sich sehr gut auf diese Höhe akklimatisiert und man sollte die Höhe in Namche nicht sonderlich spüren.

Lässt man Jiri hinter sich, erfolgt zunächst ein Anstieg auf 2.400 m, gefolgt von drei weiteren großen Bergkämmen: ein 2.700 m hoher, namenloser Pass, der Lamjura Pass mit 3.530 m und der Trakshindo Pass mit 3.071 m. Hat man den Dudh Kosi Fluss überquert, klettert der Pfad steil an den Talseiten über felsigen Untergrund hinauf, bevor er wieder zum Fluss hinunterführt, wo man diesen mehrer Male, vor dem letzten Anstieg nach Namche, überquert.

Übersicht der Route

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vonnachHöheDauer
JiriShivalaya1.800 m3-4 h
ShivalayaDeorali2.705 m2-3 h
DeoraliKenja1.635 m4-5 h
KenjaLamjura Pass3.530 m7-8 h
Lamjura PassJunbesi2.675 m3 h
JunbesiTragsindho Pass3.071 m4-5 h
Tragsindho PassJubing1.700 m4 h
JubingKhari La3.100 m6-7 h
Khari LaSurke2.340 m4 h
SurkePhakding2.650 m4 h
PhakdingNamche3.445 m6 h

Routenbeschreibung

Trekking Jiri Namche
Traditionelle Route von Jiri bis Namche

Jiri – Shivalaya, 3-4 Stunden
Von Jiri (1.935 m) über einen kleinen Pass (2.400 m), dann etwa 1 Stunde bergab nach Shivalaya (1.800 m).

Shivalaya – Deorali, 2-3 Stunden
Der Pfad geht unmittelbar nach Shivalaya (1.800 m) steil bergauf und bringt den Schweiß bis nach Deorali (2.705 m) zum Laufen.

Deorali – Kenja, 4-5 Stunden
Der Abstieg nach Bhandar (2.200 m) ist äußerst steil. Von Bhandar weiter abwärts zum Likhu Khola (1.545 m). Über die Brücke und weiter bis Kenja (1.635 m).

Kenja – Lamjura Pass, 7-8 Stunden
Hinter Kenja beginnt der Aufstieg nach Sete (2.575 m) und zum 3.530 m hohen Lamjura Pass, für den insgesamt etwa 7 – 8 Stunden eingerechnet werden müssen. Der Pass ist bis zum Kloster Tengboche die höchste Erhebung auf dem hier beschriebenen Trek. Die Aussicht ist nicht besonders.

Lamjura Pass – Junbesi, 3 Stunden
In 1,5 Stunden runter bis Tragobuk (2.680 m) und in einer weiteren Stunde bis Junbesi (2.700 m).

Junbesi – Tragsindho Pass, 4-5 Stunden
Durch Wälder hoch zum Solung Kamm (3.050 m), an klaren Tagen ist der Everest sichtbar. Weiter zum Dorf Sallung (2.950 m), 2 Stunden von Junbesi. In 1,5 Stunden runter nach Ringmo (2.800 m). Von Ringmo in Richtung Osten 1 Stunde zum Tragsindho La Pass (3.071 m), von wo aus man das Dudh Kosi Tal sieht, durch das man später in Richtung Norden bis nach Namche (3.445 m) wandern wird.

Trekking Jiri
Auf dem Weg nach Sallung – an klaren Tagen ist der Mount Everest sichtbar (Bildmitte mit Wolkenfahne)

Tragsindho Pass – Jubing, 4 Stunden
Bergab via Manidingma (2.195 m) und Chorco (2.135 m) nach Phuleli (1.980 m), 3 Stunden. Hinter Phuleli auf einer Brücke über den Dudh Kosi (1.500 m), der vom Mount Everest kommt. Weiter nach Jubing (1.700 m).

Jubing – Khari La, 6-7 Stunden
Von Jubing aus steil hoch nach Kharikhola (2.050 m), 1,5 bis 2,5 Stunden. Weiter über die Brücke in 2 Stunden hoch nach Kharte und in 2 weiteren Stunden zum Khari La Pass (3.100 m), hoch über dem Dudh Kosi.

Khari La – Surke, 4 Stunden
In 2 bis 3 Stunden runter nach Puiyan (2.835 m) und wieder hoch zum Kamm (2.985 m). Eine Stunde steil runter nach Surke (2.340 m).

Surke – Phakding, 4 Stunden
Von Surke weiter in 2 Stunden nach Chourikharka (2.760 m). Zwischendurch biegt ein Pfad nach Lukla (2.850 m) ab. Hinter Chourikharka mündet ein zweiter Pfad von Lukla ein. Weiter in 2 Stunden zur Brücke über den Dodh Kosi (2.620 m) kurz hinter Phakding (2.650 m).

Phakding – Namche, 6 Stunden
Brücke überqueren. In 2 Stunden nach Benkar (2.900 m), wenig später wieder über den Fluss. An der Ostseite weiter nach Monjo (2.815 m), später wieder über den Fluss zum Westufer. In einer weiteren Stunde nach Jorsale (2.800 m), bevor es steil nach Namche (3.445 m) hoch geht, 3 Stunden.

Lukla – Namche – Mount Everest Basislager

Lukla
Lukla – das Rollfeld des Tenzing-Hillary Airport findet sein Ende nach 527 m und fällt anschließend 600 Meter tief ab

Für die meisten Touristen und Expeditionen beginnt ein Mount Everest Trekking bzw. der Mount Everest Trek in Lukla im Hochgebirge der Khumbu-Region auf einer Höhe von 2.860 m über dem Meeresspiegel. Überraschenderweise ist Lukla ursprünglich jedoch nicht für Touristen geplant gewesen.

Die Absicht von Sir Edmund Hillary und seinen Partnern hinter dem Aufbau eines Rollfeldes im Jahre 1964 lag in der Vereinfachung des Nachschubs für die zunehmenden Projekte, die sie unternahmen. Bis zum heutigen Tage bedauert Hillary den Bau dieses Flugplatzes und macht sich selber (ungerechter Weise) für den zunehmenden Massentourismus in der Khumbu Region verantwortlich.

Ohne Zweifel hat der Flugplatz in Lukla den Zugang in diese Region sehr vereinfacht und somit auch den Standard der Teehäuser erhöht. Lukla kann, wie alle STOL-Pisten (STOL = Short take off and landing) des Landes nur bei guter Sicht angeflogen werden.

Die Khumbu Region ist heutzutage nicht mehr alleiniges Ziel von Bergsteigern oder widerstandsfähigen Trekkern; stattdessen wird sie von einem überraschend großen Spektrum an Touristen besucht.

Übersicht der Route

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vonnachHöheDauer
LuklaPhakding2.650 m3 h
PhakdingNamche3.445 m6 h
NamcheTengboche3.876 m4 h
TengbochePangboche4.000 m2 h
PangbocheDingboche4.350 m4 h
DingbocheThuklha4.600 m2 h
ThuklhaLobuche4.940 m2 h
LobucheGorak Shep5.170 m3 h
Gorak ShepKala Pattar5.554 m3 h
Gorak ShepBasislager5.400 m3 h

Routenbeschreibung

Gorak-Shep
Auf dem Weg zum Kala Pattar (5.554 m) mit Blick zurück auf Gorak Shep (5.170 m)

Namche – Tengboche, 4 Stunden
Von Namche (3.445 m) hoch zum Sattel (schöne Ausblicke) und via Tashinga in 2 Stunden nach Phunki (3.250 m) am Dudh Kosi. Dann 2 weitere Stunden hoch bis Tengboche (3.876 m), einem traumhaft schön gelegenen Kloster, 1923 erbaut. Mani Rimdu Maskentanzfest im November. Blick auf Everest.

Tengboche – Pangboche, 2 Stunden
Von Tengboche über das Kloster Deboche (3.770 m) zum Imja Khola (4.000 m), überqueren. Steil hoch zum Sherpadorf und Kloster Pangboche (4.000 m). 2 Stunden von Tengboche.

Pangboche – Dingboche, 4 Stunden
In Dingboche (4.350 m) Akklimatisierungstag einlegen. Evtl. Akklimatisierungslauf zum Nangkartshang Peak (5.030 m).

Weiter zum Basislager und zum Kala Pattar
Via Thuklha (4.600 m) zur Hochalm Lobuche (4.940 m) und nach Gorak Shep (5.170 m). Von dort zum Aussichtspunkt auf dem Kala Pattar (5.554 m) mit großartiger Sicht und zum Basislager (5.400 m) beim Khumbu Eisfall.